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AKTUELL

18

DOZ

04 | 2015

Die WVAO hat am 08. März dieses Jah-

res die Augenoptiker im saarländischen

Kloster Hornbach zur 5. Südwestdeut-

schen Fachtagung begrüßt. Die Veran-

staltung stand unter dem Motto „Mit

Sehkompetenz am Puls der Zeit“. In

der Branche bekannte Vortragende aus

den Bereichen Optometrie und Oph-

thalmologie lieferten einen Überblick

über die aktuellen Entwicklungen.

Nach einer heiteren Begrüßung durch

WVAO-Geschäftsführer Hartmut Glaser

ging es gefühlvoll weiter im Programm.

Markus Schott, Gebietsverkaufsleiter

Hoya Lens Deutschland GmbH, stellte die

Hoya Neuromarketing Studie vor. Die Er-

hebung ging unter anderem folgenden

Fragen nach: Was passiert bei einer Kauf-

entscheidung im Kopf? Welches Für und

Wider spielt sich im Unterbewusstsein ab

und wie kann es positiv beeinflusst wer-

den? Die Studie belegt, dass ein Kauf

auf emotionaler Ebene entschieden wird.

Rationale Entscheidungen seien dabei

zweitrangig, so Schott. Eben diese Emo-

tionen auf Kundenseite könne auch der

Augenoptiker für sich und sein Geschäft

nutzen, hieß es in dem Vortrag weiter.

Zwei Augen sehen besser

„Mit beiden Augen liest man besser“ po-

stulierte Stephanie Jainta vom Leibnitz

Institut Dortmund. Seit vielen Jahren be-

schäftigt sich das Leibnitz Institut mit der

Verarbeitung binokularer Seheindrücke

im Gehirn. Leicht verständlich schaffte es

Frau Jainta die Zuhörer auf ihre Reise der

neuronalen binokularen Sehreizverarbei-

tung beim Lesen mitzunehmen.

Entgegen der Reizweiterleitung ging

es im Programm der Fachtagung von

„hinten“ nach „vorne“ zum Sehnerven-

kopf. Marena Löhr führte durch eine Zeit-

reise der Glaukomdiagnostik und zeigte

die Entwicklung vom Glaukom als „er-

höhter Augeninnendruck“ bis hin zur

„chronisch progredienten Optikusneuro-

pathie“.

Ein Messvorgang – sechs

Funktionen

Reinhard Wolf, Produktmanager Instru-

mente Buchmann Deutschland GmbH,

stellte das System Visionix VX120 vor.

Bei dem System handelt es sich um ein

vollautomatisches wellenfrontbasiertes

Diagnosegerät, welches neben den Funk-

tionen Refraktometrie, Keratometrie und

Topographie auch die Pupillometrie, To-

nometrie und Pachymetrie in einem ein-

zigen Messvorgang vereint.

Nach der Mittagspause stand die Myo-

pie im Vordergrund der Betrachtung.

Professor Dr. med. Alireza Mirshahi,

Leiter des ophthalmologischen Segments

der Gutenberg Health Study (GHS) der

Universitätsklinik Mainz, stellte die

jüngsten Erkenntnisse der Myopieent-

wicklung vor, die aus der GHS gewonnen

werden konnten. So sind etwa mehr Män-

ner kurzsichtig als Frauen. Ein weiteres

signifikantes Ergebnis der Auswertung

war, dass die Anzahl der Myopen bzw.

das Ausmaß der Myopie mit steigender

Schulbildung und Berufsqualifikation zu-

nimmt. Über die Ursachen wird weiterhin

spekuliert; möglicherweise spielt neben

weiteren Gründen die vermehrte Zeit

der Naharbeit in der Myopieentwicklung

bei Kindern und Jugendlichen eine Rolle.

Dr. Andreas Berke ergänzte den Vortrag

mit der physiologischen Beantwortung

der Frage „Was sieht der unkorrigierte

Myope in der Nähe“.

Live-Zentrierung aus

dem Koffer

Unzufriedene Gleitsichtglaskunden –

welcher Augenoptiker kennt das nicht.

Herr Kluth, selbstständiger Augenopti-

kermeister, wollte das nicht länger hin-

nehmen. Er stellte fest, dass die Ursache

der meisten Unverträglichkeiten darin la-

gen, dass seine Kunden sich das Sehen

durch ein Gleitsichtglas nicht vorstellen

konnten und eine andere Erwartungshal-

tung aufbauten, die das Gleitsichtglas je-

doch nicht erfüllen konnte. Zusammen

mit dem Brillenglasvertrieb Nika Optics

GmbH entwickelte er das Nika ProFit

System, worüber die DOZ in ihrer März-

ausgabe berichtete. Dabei handelt es sich

um eine Art „Messgläserkasten“, basie-

Südwestdeutsche WVAO

Fachtagung 2015

Prof. Dr. med. Ali-

reza Mirshahi bei

seinem Vortrag zum

Thema Myopie.

(Foto: H. Glaser)