DOZ Augsut 2013 Vorschau - page 7

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Prall gefüllt war wieder der Versamm-
lungsraum in der Handelskammer
Hamburg, in der am 11. Juli die jährli-
che Hauptversammlung der Fielmann
AG stattfand. Neben einer Vielzahl von
Mitarbeitern des Unternehmens, eini-
gen Kleinaktionären und diversen Ver-
tretern von Aktionärsvereinigungen
war auch eine beachtliche Zahl von
Repräsentanten aus der augenopti-
schen Industrie vor Ort, um die Veran-
staltung im Hintergrund zu verfolgen.
Sie wollten offenbar entweder sehen,
wie sich einer ihrer größten Kunden
präsentiert oder wie der Branchenfüh-
rer die Marktsituation einschätzt.
Fielmann ist aber nicht die Branche und
die Branche ist nicht Fielmann. Der Bran-
chenprimus verzeichnete im Vorjahr einen
Umsatz von 1,11 Mrd. Euro (Konzern-
umsatz) und liegt damit um 4,1 Prozent
über dem Vorjahresergebnis. In diesem
Plus ist die Erweiterung des Filialnetzes
enthalten. Wie hoch der Umsatzzuwachs
auf alter Fläche war, wurde nicht kommu-
niziert.
Mit Ankündigungen ging Günther Fiel-
mann nie zimperlich um. Dieses Mal kün-
digte er mittelfristig 100 Neueröffnungen
an. Pro Jahr sollen zehn neue Betriebs-
stätten dazukommen und außerdem sol-
len im laufenden Jahr 26 Filialen um-
gebaut werden. Für die Schweiz und
für Österreich sind jeweils zehn Neuer-
öffnungen geplant. Die Expansion wird
zum einen gebremst durch Probleme,
Geschäftsräume in 1a-Lagen zu finden.
Zum anderen wird es auch für Fielmann
zunehmend schwieriger, qualifiziertes
Fachpersonal zu bekommen. In der Fiel-
mann-Akademie in Plön soll daher auch ab
Herbst dieses Jahres der erste berufsbe-
gleitende Meisterkurs installiert werden.
Die Hörgeräteakustik gewinnt für die
Nummer eins der Filialgrößen zunehmend
an Bedeutung. Zurzeit werden in 88 Be-
triebsstätten Hörgeräteakustik-Angebote
gemacht. Die Zahl soll auf 200 erhöht
werden. Das Wachstum dieses Segments
erfolge nicht so dynamisch wie in der
Augenoptik, hieß es. Vermutlich muss
Fielmann erkennen, dass in der Hör-
akustik andere Kapital- und Filialunter-
nehmen den Markt schon weitgehend
besetzt haben.
Die Bekanntgabe der Betriebsdaten
ließen Fielmann geradezu sichtlich an
Selbstbewusstsein und Stärke gewinnen.
Er schüttet für 2012 auf jede Aktie im
Nennwert von fünf Euro 2,70 Euro aus,
was sich auf sich auf 113,4 Mio. Euro
summiert. Die Eigenkapitalquote beträgt
satte 60,8 Prozent. Damit ist Fielmann
auch für die Zukunft bestens gerüstet.
Dabei schließt Fielmann offenbar ein
Engagement im Bereich des Online-
Handels nicht mehr gänzlich aus. Auch
der Entwicklung einer App für Kontakt-
linsen, wie sie von Aktionären gefordert
wurde, steht das Unternehmen offenbar
positiv gegenüber.
Die erneut guten Ergebnisse führten
offensichtlich auch dazu, dass sich deren
Vertreter gegenüber den Aktionären sehr
selbstbewusst, fast arrogant, verhielten.
Die Frage nach seinem Nachfolger wurde
von dem fast 74-jährigen Fielmann
erstaunlich ausweichend beantwortet.
Ende November vergangenen Jahres hat-
te das „Hamburger Abendblatt“ berich-
tet, dass Fielmann Aktien der Fielmann
Familienstiftung übertragen hat. Weitere
Aktien hat er seinem Sohn Marc (23) und
seiner Tochter Sophie Luise (18) übertra-
gen. „Damit sichert die Fielmann Fami-
lienstiftung – auch in der Führung nach-
folgender Generationen – eine Führung
nach den Wertvorstellungen und Unter-
nehmensgrundsätzen von Herrn Günther
Fielmann“, wird ein Unternehmensspre-
cher in dem Blatt zitiert.
n
DOZ
Fielmann in Zahlen
n
Außenumsatz: 1,29 Mrd. Euro
(plus 4,8 Prozent)
n
Konzernumsatz: 1,11 Mrd. Euro
(plus 5,1 Prozent)
n
Ergebnis: 180,6 Mio. Euro
(plus 4,1 Prozent)
n
Jahresüberschuss: 129,7 Mio.
Euro (plus 3,4 Prozent)
n
Mitarbeiter: 12.975
(in Deutschland)
n
Lehrlinge: 2.779
n
Dividende: 2,70 Euro
(Vorjahr: 2,50 Euro)
AKTUELL
MARKTENTWICKLUNG
„Branchentreffen“ bei
Fielmann-Hauptversammlung
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Günther Fielmann freut sich über einen
Konzernumsatz von 1,1 Mrd. Euro in 2012.
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