DOZ Juli 2013 - page 2

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DOZ
07 | 2013
Seit 2010 bietet der DOZ-Verlag das von
Wolfgang Cagnolati und Andreas Berke
herausgegebene Fachbuch „Kinderopto-
metrie“ an. Auf fast 500 Seiten findet sich
in diesem Buch alles Wissenswerte über
die Entwicklung des Auges und des visu-
ellen Systems bei Kindern.
Interessierte bekommen einen Über-
blick über die Entwicklung der Fehlsich-
tigkeit bei Kindern, über die Durchfüh-
rung der Refraktionsbestimmung sowie
über die fachgerechte Abgabe von Seh-
hilfen – insbesondere auch über die An-
passung von Kontaktlinsen. Die weitaus
wichtigsten Erkrankungen des vorderen
und hinteren Augenabschnitts werden
behandelt. Dabei wird auf anschauliche
Art und Weise erläutert, wie die Unter-
suchungen durchzuführen sind, welche
Auffälligkeiten festgestellt werden können
und wie der Kinderoptometrist seine Un-
tersuchungsergebnisse erläutern kann.
Die Autoren sind allesamt namhafte Opto-
metristen.
So ist es auch nicht verwunderlich,
dass die Nachfrage von Anfang an sehr
groß war. „Kinderoptometrie“ wird wohl
in kurzer Zeit das Standardwerk für Au-
genoptikerinnen und Augenoptiker sein,
die sich auf die Versorgung von Kindern
mit Sehhilfen spezialisieren.
Um Spezialist auf diesem Gebiet zu
sein, bedarf es zweier Voraussetzungen:
Erstens Einfühlungsvermögen und Ge-
duld und zweitens die erforderlichen
fachlichen Kompetenzen. Über Geduld
und Einfühlungsvermögen den kleinen
Rabauken gegenüber verfügt man (oder
eben nicht), Kompetenzen können erwor-
ben werden.
Ein Weg, diese Kompetenzen zu er-
werben oder bereits erworbene Kennt-
nisse zu vertiefen, ist das Buch „Kinder-
optometrie“. Mit Hilfe dieses Werkes ler-
nen Augenoptikerinnen und Augenopti-
ker zu erkennen, ob das kindliche Auge
altersgerecht entwickelt ist und ob sons-
tige abklärungsbedürftige Auffälligkeiten
am Auge vorliegen. Dies ist Grundvoraus-
setzung, um optometrische Dienstlei-
stungen bei Kindern durchzuführen.
Denn nach dem Berufsbild des Augen-
optikermeisters, welches gleichermaßen
auch für die Absolventen der Fach- und
Fachhochschulen gilt, muss der selbst-
ständige Augenoptiker in der Lage sein,
Auffälligkeiten am gesamten Auge zu er-
kennen, zu bewerten und weiteres Vorge-
hen zu begründen. Dabei wird diese den
Augenoptikern vom Gesetzgeber zuge-
dachte Aufgabe nicht auf eine bestimmte
Altersgruppe beschränkt. Deshalb muss
der Augenoptiker sowohl bei Erwachse-
nen als auch bei Kindern die Techniken
beherrschen, um die an ihn gerichteten
Erwartungen zu erfüllen. Zu diesen Tech-
niken gehört neben den allseits aner-
kannten optometrischen Untersuchun-
gen des Augenoptikers wie etwa die Tono-
metrie und die Perimetrie unzweifelhaft
auch die Ophthalmoskopie.
Bei allen berufsständigen Graben-
kämpfen muss eines aber klar sein: Ver-
antwortungsbewusste Kinderoptometris-
ten sollten den Eltern ihrer kleinen Kun-
den zusätzlich den Gang zum Augenarzt
empfehlen, sofern eine augenärztliche
Untersuchung bislang noch nicht statt-
gefunden hat. Dies gilt seit Hermann
Pistor. Dabei spielt es keine Rolle, über
welchen Abschluss der Kinderoptome-
trist verfügt oder auf welchem Weg er die
für die Kinderoptometrie erforderlichen
fachlichen Kompetenzen erworben hat.
Kinder sind Ihre Kunden von morgen
und außerdem haben sie Mütter, Väter,
Großeltern, Onkel, Tanten und Freunde, …
Der Nachwuchs bringt etliche Chan-
cen von Mehr- und Zusatzverkäufen,
insofern sind Kinder als „Stückzahlen-
Treiber“ geradezu prädestiniert. Welche
Erfahrungen haben Sie mit den Rangen
gesammelt?
EDITORIAL
Christine Höckmann
DOZ Chefredakteurin
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Von Kindern und Kegeln
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