US-Amerikanische Studie Schlafprobleme könnten Risiko für Glaukom deutlich erhöhen
28.11.2025
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Eine US-Amerikanische Studie fand heraus, dass zu viel, zu wenig und Schlafstörungen sich negativ auf die Augengesundheit auswirken können.
Eine groß angelegte US-Studie legt nahe, dass bestimmte Schlafgewohnheiten das Risiko für Glaukom und damit verbundene Sehverluste deutlich erhöhen könnten. Analysiert wurden Daten von mehr als 6.700 Personen über 40 Jahren, die im Rahmen der Nationalen Gesundheits- und Ernährungsuntersuchung (NHANES) zwischen 2005 und 2008 sowohl Schlaf-Fragebögen ausgefüllt als auch augenmedizinische Untersuchungen erhalten hatten.
Die Studie zeigt, dass Menschen, die zehn Stunden oder länger pro Nacht schlafen, ein dreifach erhöhtes Risiko für glaukombedingte Sehnervschädigungen haben. Auch die Einschlafzeit spielt eine Rolle: Sowohl sehr kurze Einschlafzeiten unter neun Minuten als auch lange Einschlafzeiten ab 30 Minuten waren mit einem doppelt so hohen Glaukomrisiko verbunden, als Einschlafzeiten im Bereich von zehn bis 29 Minuten. Zudem wiesen Personen, die extrem wenig (drei Stunden oder weniger) oder sehr viel (zehn Stunden oder mehr) schliefen, ein dreifach erhöhtes Risiko für Sehbehinderungen auf. Tagesmüdigkeit stellte einen weiteren Risikofaktor dar: Menschen, die aufgrund von Müdigkeit Gedächtnisprobleme oder Schwierigkeiten bei der Ausübung eines Hobbys angaben, litten zwei- bis dreimal häufiger an Gesichtsfeldausfällen oder Sehverlust als Personen ohne solche Beschwerden.
Die Studienteilnehmenden wurden mittels Fundusfotografie und automatisierter Gesichtsfeldprüfung auf Sehnervschäden untersucht. Die Ergebnisse deuten laut Mitautor Michael Boland, MD, PhD, Glaukomspezialist am Wilmer Eye Institute der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore, darauf hin, dass Schlafstörungen stärker mit Glaukom verbunden sein könnten als bisher angenommen. „Studien wie diese zeigen, dass ein Zusammenhang zwischen Glaukom und Schlafstörungen bestehen könnte“, sagt Boland.
Experten raten zu regelmäßigen Augenchecks
Die Amerikanische Akademie für Augenheilkunde empfiehlt allen Menschen ab 40 Jahren eine augenärztliche Untersuchung, da in diesem Alter erste Krankheitsanzeichen auftreten können. Die Forschenden betonen, dass die Ergebnisse zwar einen Zusammenhang zeigen, aber keinen endgültigen Beweis für Ursache und Wirkung liefern. Dennoch unterstreicht die Studie, wie wichtig gesunder Schlaf und regelmäßige Augenuntersuchungen für die langfristige Sehgesundheit sein können.