Farbige Folie macht Texte plötzlich lesbar Kinder und Licht: Irlen-Therapie bei visuellem Stress

Kind bei Hausaufgabe

Hausaufgaben sind für die meisten Kinder nervig – kommt dann noch das Irlen-Syndrom hinzu, werden die Aufgaben zu deutlich größeren Herausforderungen.

© Adobe Stock / dikushin

In der optometrischen Betrachtung hört der Weg des Lichts in der Regel auf der Netzhaut auf und somit auch die Untersuchung von Sehproblemen oder asthenopischen Beschwerden. Diese können eine Vielzahl an Ursachen haben und bei einigen Menschen nicht mit klassischen optischen Methoden wie einer Brille oder Kontaktlinsen behoben werden. Das kann daran liegen, dass der visuelle Wahrnehmungsprozess eben nicht auf der Netzhaut aufhört und viele weitere Mechanismen daran beteiligt sind, die auch andere Fachdisziplinen wie die Ophthalmologie, die Neurologie oder die Psychologie mit in den Bedarf ziehen, die interdisziplinär mit etablierten und evidenzbasierten Behandlungen diagnostizieren und therapieren können.

Doch manchmal scheint keine klassische Therapie zu wirken und Betroffene suchen sich alternative Methoden zur Problemlinderung, die fallbasiert Erfolg zeigen, obwohl sie wissenschaftlich keine Evidenz aufweisen. Eine Variante ist die individuelle Optimierung des ins Auge eintretenden Lichtspektrums über Filter, Folien oder spektrale Einstellungen der Lichtquelle selbst.

Der Neurologe MacDonald Critchley berichtete 1964 über ein Kind mit Legasthenie, das Schwierigkeiten hatte, Wörter auf einer weißen Karte zu erkennen, jedoch in der Lage war, Wörter auf einer farbigen Karte zu lesen. Olive Meares, ein Lehrer aus Neuseeland, lieferte im Jahr 1980 den ersten detaillierten schriftlichen Bericht über Personen mit Leseschwierigkeiten. Durch die Verwendung von farbigem Papier beschrieb er die Verringerung oder Beseitigung der Probleme. [1]

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