Nach Prüfung in Karlsruhe Ärger nach Meisterprüfung: Beschwerden über Vorbereitung und Prüfer

Erstveröffentlichung in der DOZ 10/25

Die Meisterprüfung ist ein Meilenstein im beruflichen Werdegang. Der erfolgreiche Abschluss kann entweder den Weg in die Selbstständigkeit ebnen oder zumindest die berufliche Laufbahn wesentlich beeinflussen. Nach bestandener Prüfung werden Glückshormone ausgeschüttet, Stress fällt ab und es darf gefeiert werden. Reicht es allerdings nicht für das Bestehen, macht sich schnell Frust breit. Es beginnt die Suche nach den Ursachen – manchmal auch nach Verantwortlichen. Für eine Gruppe von Meisterschülerinnen, die – mit einer Ausnahme – ihre Meisterprüfung nicht bestanden hat, sind die Verantwortlichen vielgestaltig und die Ursachen vielschichtig – dies bringt sie in drei Beschwerdeschreiben zum Ausdruck.

Konkret richten sich die Beschwerden gegen die Unterrichts- und Prüfungsvorbereitung am Institut für Berufsbildung (ifb) in Karlsruhe sowie an die Handwerkskammer Karlsruhe aufgrund des Vorwurfs des persönlichen Fehlverhaltens eines Prüfers. Ebenfalls liegt der DOZ ein Schreiben an den Südwestdeutschen Augenoptiker- und Optometristen-Verband (SWAV) vor, in dem unter anderem Relevanz und Schwere einzelner Prüfungsfragen kritisch hinterfragt werden. Verfasserin der insgesamt drei Schreiben ist Leonie Deutschländer, die im Namen von sechs weiteren Schülerinnen die Mängel anprangert. „Wir wollten nicht schweigen, sondern die Probleme offen ansprechen – damit sich etwas ändert“, sagt die Inhaberin von Opticus Brillen und Contactlinsen in Ravensburg.