AKTUELL
DOZ
02 | 2016
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Understatement und
Minimalismus
Konnten die Labels noch vor ein paar
Jahren gar nicht groß genug an den Bril-
len prangen, so bevorzugen die meisten
Marken heute
dezente Signale
. Ein
kleines Signet am Bügel, den Schriftzug
auf der Innenseite gedruckt oder geprägt
– das hat Stil und folgt dem Understa-
tement-Trend. Ausnahmen bestätigen
die Regel. Dazu passt ein gewisser Mi-
nimalismus, der sich bei vielen Designs
bemerkbar macht.
Weniger ist mehr
,
das bedeutet weniger Schnörkel, weni-
ger Details, Reduktion aufs Wesentliche.
Auf die Spitze getrieben: Ein Zwicker wie
dereinst, der, auf die Nase geklemmt, als
Lesehilfe fungiert. Dass ein solches Stück
mit dem begehrten „Red Dot Award“
für Produkt Design ausgezeichnet wird,
zeigt, dass dieser Trend als umfassend
betrachtet werden kann.
Mix und Match der
Materialien
Das sieht richtig gut aus: Die Kombina-
tion verschiedener Materialien bringt
frischen Wind in die Kollektionen. Schon
ein Klassiker ist die Verbindung von Me-
tall und Acetat, mit der jedoch in diesem
Jahr so einfallsreich und spielerisch um-
gegangen wird wie noch nie. Die ganze
Fassung aus Acetat und nur der Steg aus
Metall? Warum denn nicht? Die ganze
Brille aus Metall und nur das Bügel-
ende aus Acetat? Auch möglich. Doch
das Spiel lässt sich erweitern – mit Holz,
Horn, Leder, Kautschuk. Denn nach wie
vor sind
Naturmaterialien
ein Trend,
der sich jedoch inzwischen recht selbst-
verständlich in die Kollektionen einfügt
und zu keinem Aufreger mehr wird.
Vielmehr geht es darum, die besten Ei-
genschaften eines jeden Materials in ein
Mehr an Tragekomfort oder ein Mehr an
modischer Optik umzuwandeln. Meis-
tens steht dabei das Thema
Leichtigkeit
im Vordergrund – ein Trend mit hohem
Stellenwert. Vor allem, wenn er mit tol-
len Materialeigenschaften einhergeht,
wie es zum Beispiel bei Titan der Fall ist.
dezent
Leder
Mix
Goldplättchen
CONQUISTADOR
MARC JACOBS
JIMMY CHOO
DIOR
CAZAL