DOZ Juni 2013 - page 6

Beförderung
PPG:
Die PPG Industries, Inc.,
mit Sitz in Pittsburgh, Pennsyl-
vania/USA) hat Anfang April
John Liebenguth zum Geschäfts-
führer Bereich optische Materia-
lien ernannt. In dieser Position
ist er verantwortlich für die Qua-
lität der optischen Monomere,
der Beschichtungen und der
Sonnenschutzgläser und berich-
tet direkt an den „Senior vice
president“ Richard C. Elias. Lie-
benguth bleibt bis auf Weiteres auch als Verkaufs- und Marke-
tingleiter tätig. Er begann seine Karriere 1979 bei PPG, besitzt
einen Bachelor-Abschluss der „Indiana University of Pennsylva-
nia“ und einen MBA der Uni von Pittsburgh.
Neue Generalsekretärin gewählt
ECOO:
Als Nachfolgerin von Dr. Ulrich Adam hat die Mitglieder-
versammlung des Europäischen Rates für Optometrie und Optik
(ECOO) Mitte April in Malaga (Spanien) Fabienne Eckert zur
neuen Generalsekretärin gewählt.
Sie ist seit Oktober 2010 im
ECOO-Sekretariat beschäftigt.
Die gebürtige Deutsche lebt seit
einigen Jahren in Brüssel. Sie hat
den Master-Abschluss in „Euro-
pean Political and Administrative
Studies“ und den Bachelor-Ab-
schluss in „International Ma-
nagement and Modern Langua-
ges“ erworben. Neben Deutsch
spricht sie fließend Französisch,
Englisch und Spanisch.
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DOZ
06 | 2013
NEWS & NAMES
Optische Täuschungen gehören wohl
zu den „Wundern“ unserer Welt. Sie
bleiben schön und faszinierend, selbst
wenn man sie erklären kann. Bernd
Lingelbach ist ohne Zweifel der Exper-
te in Deutschland, wenn es um Opti-
sche Täuschungen geht. Ende April
feierte er seinen 70. Geburtstag.
Optik und optische Phänomene faszinier-
ten ihn schon als jungen Physikstudenten
an der Philipps-Universität Marburg, wo
er bereits 1967 eine Anstellung als wis-
senschaftliche Hilfskraft bei Prof. Hans
Wolter fand, dessen Wolter-Spiegel heute
im Weltall Röntgenstrahlen fokussieren
und dessen Wolter-Ellipsen einen elegan-
ten Zugang zur Bewertung von Farbfil-
tern, Sonnen- und Sportbrillen bieten.
Nach dem Diplom in Physik zog es
Lingelbach in die Physiologie zu Prof.
Franz-Josef Haberich, um mehr über die
Gesetze des Sehens zu lernen. Im An-
schluss an die Promotion zur „Wahrneh-
mung von Kontrasten“ erhielt er 1982 ein
post-doc-Stipendium, das ihn ein Jahr
lang nach Berkeley, Kalifornien, führte.
Die Zeit dort bei Prof. Russell L. DeValois,
einem ausgewiesenen Experten im Be-
reich der Farb- und Raumwahrnehmung,
hat ihn entscheidend geprägt. Wieder zu-
rück in Marburg entstanden weitere Ar-
beiten zu zahlreichen optischen Phäno-
menen, die auch heute noch aktuell sind.
Von 1985 bis zu seinem Ruhestand
wirkte er als Professor an der damaligen
Fachhochschule und heutigen Hoch-
schule für Technik und Wirtschaft Aalen,
schungen verblüffen. Die Attraktivität und
Einmaligkeit von „Lingelbachs Scheune“
– inzwischen eingetragener Verein mit
vielen Freunden, Förderern und Mitglie-
dern – hat mehrfach auch mediale, vor al-
lem aber wissenschaftliche Anerkennung
gefunden. Davon zeugen auch zahlreiche
Film- und Fernsehbeiträge. Einige neue
Muster und Effekte sind übrigens in Lein-
roden selbst entdeckt worden. Insbeson-
dere das Szintillations- oder Blitzgitter,
das heute weltbekannt ist.
Wer Bernd Lingelbach kennt, weiß,
dass er es nicht mag „im Vordergrund“
zu stehen. Und so ist es nicht verwunder-
lich, dass er lieber regelmäßig den Ge-
burtstag von Carl Friedrich Gauß (Mathe-
matiker, Astronom, Geodät und Physiker)
feiert, der sich am gleichen Tag bereits
zum 236. Mal gejährt hat, als seinen eige-
nen. Dennoch, von all denen, die ihm na-
hestehen: Herzlichen Glückwunsch!
Dr. Gernot Jendrusch, Lehrstuhl für
Sportmedizin und Sporternährung,
Ruhr-Universität Bochum
deren Studiengang Augenoptik er mitbe-
gründet und entscheidend geprägt hat.
Hier entstanden zahlreiche Forschungs-
arbeiten in den unterschiedlichsten Be-
reichen sowie über 100 Qualifikationsar-
beiten. Nicht wenige seiner Arbeiten –
darunter auch etliche DOZ-Beiträge –
fanden internationale Anerkennung.
Durch tatkräftigen Einsatz von Lingel-
bach gelang es, 1997 in Chile einen Stu-
diengang Augenoptik nach dem Aalener
Modell an der Universität in Valparaíso
zu gründen. Seitdem haben viele Studie-
rende aus Aalen und auch aus Valparaíso
die Möglichkeit wahrgenommen, für je-
weils ein Semester an der Partneruniver-
sität zu studieren.
Seit Ende der 90er Jahre widmet sich
der Professor (als einer der ersten Hoch-
schullehrer im Bereich der Augenoptik)
vermehrt auch dem Thema „Sportoptik“.
So entstanden in enger Zusammenarbeit
mit dem Lehrstuhl für Sportmedizin der
Ruhr-Universität-Bochum über 50 Publi-
kationen, u.a. grundlegende Arbeiten
zum „(Farb-)Filtereinsatz im Sport“, die
auch internationale Würdigung erzielten.
Seit seiner Pensionierung widmet sich
Lingelbach nun ganz seiner Leidenschaft:
„Lingelbachs Scheune – Optische Phäno-
mene“. Aus der Scheune seines alten
Bauernhauses in Leinroden ist ein wahres
Schmuckstück geworden, angefüllt mit
einer weltweit einmaligen Sammlung
optischer Phänomene, mit Ames-Raum,
schiefem Raum, Hexenschaukel, Camera
obscura und über 100 kleineren Objekten
und Postern, die durch optische Täu-
Zum 70. Geburtstag von Prof. Dr. Bernd Lingelbach
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