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SPEZIAL

DOZ

08 | 2017

54

Eintauchen in die Wissenschaft

Und jetzt startet Augenoptikermeister Andreas Oehm

seine eigene Roadshow

Eine Produktidee hatte vermutlich jeder schon einmal. Aber sich über den

Gedanken hinaus bewegen, sich mit anderen Experten zusammenschließen,

ein Produkt entwickeln und auf den Markt bringen, das machen dann doch die

wenigsten. Augenoptikermeister Andreas Oehm aus Neunkirchen ging diesen Weg

und entwickelte ein Nahrungsergänzungsmittel, das die Sehkraft und den Tränen-

film verbessern soll. Jeder Augenoptiker kann dieses Produkt erwerben und bei

sich als Zusatzverkauf anbieten. Das aber ist eine andere Geschichte, deswegen

erst einmal zurück zum Anfang.

Immer wieder hörte Andreas Oehm die

Klagen seiner Kunden, die mit Tränen­

filmproblemen zu ihm kamen. Falsche

Werte bei Refraktionen und Beschwer­

den beim Kontaktlinsentragen waren

häufig die Folgen. Und der Absatz von

Tränenersatzmittel stieg bei Oehm Optik

in der westfälischen Gemeinde Neun­

kirchen an. Diese Produkte bekämpfen

laut Oehm aber nur die Symptome und

nicht die Ursachen. Einige seiner Kunden

mussten sich beispielsweise stündlich

Tropfen in die Augen geben, um ihren

Tag im Büro zu überstehen. „Also habe

ich angefangen, mich zu erkundigen und

Experten in meinem Netzwerk zu befra­

gen“, erklärt der Augenoptikermeister.

„Mir war es dabei wichtig, nicht nur

Experten aus einer Richtung zu nehmen,

sondern aus möglichst vielen unterschied­

lichen Fachbereichen. So kam es zu der

Zusammenstellung derer, die die Rezeptur

entwickelt haben.“

Die Rezeptur für Oehms eigenes Mit­

tel: „SehkraftPur“. Am Ende bestand die

Expertengruppe aus Ärzten, Forschern,

Heilpraktikern, und Dozenten. Die Gruppe

startete und fertigte schließlich eine

erste Rezeptur an. Aber damit war es

nicht getan, es warteten weitere Auf­

gaben und Prozesse, die alle von Oehm

koordiniert wurden. Das Team wandte

sich zum Beispiel an einen Pharmakon­

zern, der ihnen Kontakt zu einem wei­

teren Forscher vermittelte. Mit dessen

Erkenntnissen verbesserte die Gruppe

ihre Rezeptur.

Von der Idee bis zum fertigen Produkt

dauerte es knapp zwei Jahre. Gerade bei

der Anzeige des Produktes beim Bundes­

amt für Verbraucherschutz und Lebens­

mittelsicherheit (BVL) gab es lange Warte­

zeiten. Nahrungsergänzungsmittel fallen

in die Kategorie der Lebensmittel. Diese

benötigen – anders als Arzneimittel – aber

keine Zulassung, damit der Hersteller sie

vertreiben darf. Bei dieser Anzeigepflicht

handelt es sich um eine Information des

BVL zum Zwecke des Monitorings. Das

BVL leitet die erhaltene Information an die

für die Lebensmittelüberwachung zustän­

digen Behörden der Bundesländer weiter,

damit die Produkte von der Lebensmit­

telüberwachung erfasst und überwacht

werden können.

Das neue Präparat „SehkraftPur“ soll den Tränenfilm verbessern. (Foto: Andreas Oehm)