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AKTUELL

DOZ

12 | 2016

14

Die Gäste erwartete ein bunter Strauß an

Vorträgen und Darbietungen, auch wenn

diese nicht immer mit der Augenoptik zu

tun hatten. Wie ein roter Faden zog sich

das schwer zu fassende Thema Digitalisie-

rung durch die Wortbeiträge und wurde

gleichermaßen als Anforderung und als

Chance diskutiert. „Sie merken hier, was

das für eine Innovationskraft ist. Das ist

Wahnsinn. Wir haben die Stühle umge-

stellt. Ist das verrückt?“, kommentierte

Moderator Kons mit einem Schmunzeln

und zur Erheiterung der Gäste.

Pfiffige Ideen nach Art des

Apple-Gründers kamen

von drei Hochschulen

Insgesamt 16 Studenten hatten sich in

den vergangenen Wochen intensiv mit

der Ausgangsfrage beschäftigt und über-

legt, was sie wohl an Stelle des Apple-

Gründers antworten würden. Die ange-

henden Akademiker stammten aus den

Bereichen Augenoptik, Design und inter-

nationales Management.

Die Vertreterinnen der International

School of Management aus Hamburg,

Lisa Frommhold und Louisa Rahder, star-

teten mit ihrer Entwicklung, einer Brille,

die sich farblich anpassen kann. „Unsere

„Sawy“ ist beim Businessmeeting dunkel-

grau und beim Strandspaziergang blau“,

erklärte Rahder. Die Brille ist mit hochauf-

lösenden OLEDS (Englisch: organic light

emitting diode) ummantelt und kann so

zur Projektionsfläche unterschiedlicher

Designs werden. Sie soll in fünf Grundfor-

men vorliegen, einen Akku mit 48-stündi-

ger Laufzeit und Induktion zum Aufladen

haben und jedes Jahr analog zum iPhone

in einer überarbeiteten Version auf den

Markt kommen. Sie soll über Bluetooth

mit dem Smartphone, Tablet oder PC ihres

Trägers kommunizieren. Hinzu kommt der

Sawy-Store, der – so die Jung-Visionäre –

rund 1.000 unterschiedliche Designs parat

hält, die der Kunde via Tablet, Smartphone

und PC shoppen und auf seine Brille ap-

plizieren kann. Auch Kooperationen mit

Designgrößen wie Lagerfeld und Versace

seien angedacht, hieß es weiter.

Der Augenoptiker verdient am Ver-

kauf der Sawy und am Kunden, sobald

dieser ein neues Brillendesign im Store

herunterlädt. Eine Partnerschaft zwischen

Hersteller und Augenoptiker, die unter an-

derem die Wartung und Kundenberatung

umfasst, soll den Deal zwischen Industrie,

Augenoptiker und Kunde abrunden.

Die Alleskönnerin „V4A“

kommt aus der Luft

Die Antwort auf Steve Jobs flog dem Stu-

denten-Duo Georg Ammon und Marco

Schätzing von der Ernst-Abbe-Hochschule

Jena gewissermaßen einfach so zu. Die

optometrisch fast alles könnende Kamera

„Vision for All“ (V4A) schwebte an einem

Drahtseil auf die Bühne. Mit ihr will das

Entwickler-Team aus Jena dem heutzu-

tage fast immer gestressten Kunden auf

digitaler und augenoptischer Ebene ent-

gegenkommen. Die Kamera soll den Ge-

rätemarathon im Refraktionsraum zeitlich

verkürzen. Sie vereint in sich Messbrille,

Phoropter, Spaltlampe, Topograph, Pe-

rimeter, Tonometer, Scheimpflugkamera

und Funduskamera. Sie soll die Unter-

suchungen automatisiert orts- und zeit-

unabhängig durchführen.

Der Kunde vereinbart mit seinem i-

oder Smartphone einen Termin, die V4A

fliegt dann per Drohne ein. Der Kunde

setzt die Brille auf, diese startet mit der

Anamnese, gefolgt von der Funktionsprü-

fung und der Refraktion. Der assoziierte

Augenoptiker bekommt anschließend die

Die Studentinnen

der International

School of Manage­

ment Louisa Rahder

und Lisa Frommhold.

(Foto: Judith Kern)

Die Prominenz sitzt

auch in der ersten

Reihe, v.l.n.r.:

Dr. Tobias Weiler,

Geschäftsführer

Spectaris, Ralf Thie­

hofe, Geschäftsfüh­

rer Rupp + Hubrach,

Christoph Hinnen­

berg, Vertriebsleiter

Zeiss Vision Care

DACH, Oliver Fisch­

bach, Geschäfts­

führer Hoya Lens

Deutschland GmbH,

Oliver Kastalio, CEO

Rodenstock GmbH,

und Josef May,

Vorstandsvorsitzen­

der Spectaris. (Foto:

Detlev Schilke)