AKTUELL
DOZ
11 | 2016
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ihre am Wochenende aufgelaufenen
E-Mails und Social Media-Postings kon-
trollieren. Zur Erinnerung, der Tag der
Optometrie richtet sich nicht nur an
die Klassenbesten, auch Studenten und
Augenoptikermeister dürfen sich in
der Regel von dem Programm ange-
sprochen fühlen, erst recht in einer Zeit,
in der sich optometrische Dienstleistun-
gen im Portfolio der Augenoptiker lang-
sam aber sicher etablieren.
Gäste zeigen beachtliches
Wissen bei Befunden
Das Ergebnis ist so oder so erstaunlich:
Die Cagnolatis haben etliche Befunde
mitgebracht, die sie im Dämmerlicht an
die Leinwand werfen; die Mitspieler zei-
gen beachtliches Wissen. „Ich bin über-
rascht und es freut mich gleichermaßen,
wie fit sie in der Optometrie sind“, nickt
Cagnolati Senior ein paar Mal Richtung
Publikum, dessen Fitness sich für man-
che, die nun den dritten Tag im Plenum
sitzen, ziemlich offensichtlich alleine auf
die geistige beschränkt.
Das Quiz macht zweierlei deutlich:
Viele Aufnahmen der unterschiedlichen
hochmodernen Funduskameras zeigen
eindrucksvoll, dass ein Befund oft in meh-
rere Richtungen zu deuten ist und dass
eine Beratung zwischen den Fachleuten
eine ordentliche Bewertung erst mög-
lich macht. „Auch wir wissen nicht alles
und müssen uns beraten“, sagt der ältere
Cagnolati, der sich in der Erklärung und
Deutung der verschiedenen Aufnahmen
mit seinem Sohn abwechselt. Eine un-
terhaltsame und lehrreiche Stunde, die
etliche Auffälligkeiten am hinteren Au-
genabschnitt zeigt, von denen viele der
Vorredner im Tagesverlauf bereits einmal
gesprochen hatten.
Fallbeispiele sorgen
für Staunen
Teilweise skurril geht es im Vortrag von
Dr. Gorzny zu, was weder an der Erkältung
noch an dem Vortragsstil des Facharz-
tes für Augenheilkunde liegt. Allein die
Fallbeispiele, die der Vizepräsident des
Wissenschaftlichen Beirats der IVBS,
mitgebracht hat, sorgen für Staunen und
Kopfschütteln. Nicht alle der Anwesenden
dürften gewusst haben, dass 110 Pris-
mendioptrien einen vierjährigen Jungen
dazu bringen können, den ganzen Tag –
Wolfgang Cagnolati
D.Sc.(rechts) führt
gemeinsam mit sei-
nem Sohn Dr. Bas-
tian Cagnolati durch
das Retina-Quiz.
Bis auf die Empore (nicht im Bild) mussten die Gäste ausweichen, 310 Teilnehmer bedeuten einen neuen Rekord für den Tag der Optometrie.
Zum Glück war die Bühne im Mainzer Schloss so hoch, dass auch in der letzten Reihe die Referenten noch zu sehen waren.