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DOZ
08 | 2015
Sagen Sie, kennen Sie das Rieplsche Ge-
setz? Nein? Allvar Gullstrand und Ernst
Abbe haben Sie parat, aber von Wolfgang
Riepl, der beiden theoretisch hätte be-
gegnen können, haben Sie noch nie
etwas gehört? Müssen Sie auch nicht,
denn Riepl hat keine optischen Gesetze
und Formeln verbrochen, sondern viel-
mehr eine These formuliert, auf die ich
selbst erst wieder gestoßen bin, nachdem
ich das DOZ-Editorial der Juli-Ausgabe
gelesen hatte.
An dieser Stelle versprach mein Ge-
schäftsführer, Markus Glöckner, Ihnen
den maßvollen Umgang mit digitalen
Neuerungen im DOZ-Verlag. Ich bin
durchaus ein Verfechter einer digitalen
Ausrichtung des Verlages. Ich plädiere
nachdrücklich dafür, verschiedene In-
halte und Themen dieser Fachzeitschrift
online aktueller und anders aufbereitet
zu veröffentlichen. Ich bin überzeugt
davon, dass sich das Leseverhalten gene-
rell und auch jenes der DOZ-Abonnenten
zukünftig weiter verändern wird und wir
auf Verlagsseite diesen neuen Wünschen
und Bedürfnissen konkret nachgehen
müssen.
Doch ich glaube auch, dass Wolfgang
Riepl Recht hatte, als er 1913 behauptete,
„dass kein Instrument der Information
und des Gedankenaustauschs, das ein-
mal eingeführt wurde und sich bewährte,
von anderen vollkommen ersetzt oder
verdrängt wird“. Zu jener Zeit steckte das
Radio noch in den Kinderschuhen, ein
Jahrhundert später dient es als gutes
Beispiel, dass veränderte Inhalte und
eine maßvolle Anpassung an neue tech-
nische Entwicklungen keinen Verlust an
Popularität nach sich ziehen müssen; im
Gegenteil!
Der Wettbewerb zwischen verschiede-
nen Medien ist heute komplexer, die Zeit
der Leser kostbarer, vermeintlich knap-
per. Die Menschen informieren sich
bevorzugt online. Aber ist es nicht bei-
spielsweise eine schöne Aufgabe einer
gedruckten Fachzeitung, ein Interesse an
Themen zu wecken, von denen Sie, liebe
Leser und Leserinnen, noch gar nicht
wussten, dass Sie Interesse daran haben?
Ist es nicht prima, hin und wieder etwas
serviert zu bekommen, statt danach goo-
geln zu müssen?
Die DOZ ist stolz auf die Qualität ihrer
Fachbeiträge, die es wahrlich verdient
haben, auf Papier gedruckt zu werden.
Jede Ausgabe bietet eine Fülle von Infor-
mationen, die für alle Branchenangehöri-
gen interessant sind. Aber so wie sich das
Internet von einem reinen Informations-
medium zu einem Entspannungs- und
Spaßmedium gewandelt hat, so müssen
und werden auch wir mit der Zeit gehen.
Deswegen planen wir derzeit nicht nur
einen zukunftsweisenden Internetauftritt
und komplett neue Onlineangebote für
Sie. Bereits in dieser DOZ-Ausgabe set-
zen wir die erste Neuerung um; weitere
werden folgen. Fachbeiträge können
nicht nur informierend, sondern auch
unterhaltend sein – hin und wieder ange-
passt an neue Lesegewohnheiten, Stück
für Stück. Denn: Hochwertige Inhalte
können sicher auf unterschiedlichen
Wegen transportiert werden – aber erst
recht gedruckt.
Lassen Sie sich überraschen und schrei-
ben Sie uns Ihre Meinung: Gestalten Sie
mit, für sich und für Ihre DOZ!
EDITORIAL
Ingo Rütten
DOZ-Verlagsleiter
Schreiben Sie uns Ihre Meinung!
kern@doz-verlag.deServiert bekommen,
statt zu googeln!