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DOZ
11 | 2014
Neues Set für sphärischen Feinabgleich
Oculus:
Für den leichteren Ablauf bei der Refraktion hat Oculus
ein Paket für den sphärischen Feinabgleich geschnürt. Die
Suche nach den richtigen Gläsern zur Bestimmung der Sphäre
oder nach zwei gleichen Gläsern zum Abgleich der Addition
gehören ab sofort der Vergangenheit an: Im Set bestellt sind
eine Abgleichleiste und acht sphärische Einzelgläser von ± 0,25
und ± 0,5 dpt günstiger als bei Einzelbestellungen. Alle Mess-
gläser und sogar die Abgleichleiste sind vergütet. Störende
Lichtreflexe werden vermieden und der Kunde erhält einen bes-
seren Durchblick. Das Paket gibt es nur im Oculus Onlineshop
unter
www.oculus-onlineshop.de.
LESERBRIEFE
Leserbrief zum Artikel „Irrglauben
der aktuellen Optometrie“ von Clavus
Vistix, DOZ 10-2014, Seite 24
„Korrektion und Korrektur“
Als Autor des „Wörterbuch der Optome-
trie“ bedanke ich mich sehr für das Lob,
aber: Wer ist Clavus Vistix? Eine Internet-
Recherche ergibt: „Ihre Suche nach –
Clavus Vistix – lieferte keine Ergebnisse.“
Es war lediglich zu erfahren: „Ein Clavus
ist eine lokale Verhornungsstörung der
Haut, die als Folge einer chronischen
mechanischen Reizung (Druck, Reibung)
der betroffenen Hautpartie entsteht.“
(Quelle:
http://flexikon.doccheck.com/de/Clavus)
Dagegen liefert eine Online-Recher-
che zu Prof. Goersch einige Ergebnisse,
von denen aber keines mit der Person
Helmut Goersch, dem Autor des „Wörter-
buch der Optometrie“, zu tun hat. Hätte
Clavus Vistix sorgfältig recherchiert, dann
hätte er das erfahren können. Also: Wenn
schon mein Name mit Titel (dessen Nen-
nung ich jedoch für unwichtig halte), dann
bitte korrekt Dr. und nicht Prof., von denen
übrigens einige nicht promoviert haben.
Deshalb wäre eigentlich nun eine Kor-
rektur angebracht, womit wir beim The-
ma sind: Es ist zwar richtig, dass der
„Herr Duden“ keine Unterscheidung zwi-
schen Korrektion und Korrektur macht,
beide Bezeichnungen als Synonyma mit
„Berichtigung; Verbesserung“ beschreibt
und offenbar nichts von der Nomenklatur
in der Optometrie weiß, da er die
Bezeichnung Korrektion als „veraltet“
erachtet (Quelle:
http://www.duden.de/rechtschreibung/Korrektion), aber das ist
schade und entspricht nicht den (alten)
begrifflichen Gepflogenheiten. Diese ent-
sprechen den Texten in meinem Wörter-
buch, in dem es heißt:
Korrektion:
Ausgleich der Auswirkun-
gen eines fehlerhaften Zustandes ohne
Veränderung desselben. (Mütze, Karl
(Herausgeber): ABC der Optik. VEB F. A.
Brockhaus Verlag Leipzig 1961, S. 445:
„Eine Bezeichnung in der Augenoptik für
die Berichtigung einer Fehlsichtigkeit
mittels einer Sehhilfe.“) und
Korrektur:
Veränderung eines fehler-
haften Zustandes. Beispiele: Operative
Korrektur einer großen Eso-Winkelfehl-
sichtigkeit, Korrekturlesen eines Textes.
Hinweis: Die Verwendung der Bezeich-
nung Korrektur im Sinne von Korrektion
ist sprachlich falsch.
Zur Bezeichnung Korrektion heißt es
bereits vor über achtzig Jahren bei Otto
Dornblüth (Klinisches Wörterbuch, 13/14
Auflage, 1927): „Korrektion v. lat. Ver-
besserung, Ausgleich, z.B. von Sehfeh-
lern durch Brille.“ (Quelle:
http://www.textlog.de/15647.html) Und im älteren
Wahrig wird für Korrektion auch die
Bedeutung Ausgleich genannt, aber nicht
für Korrektur, denn dafür heißt es nur
„Berichtigung; Verbesserung“. (Gerhard
Wahrig, Deutsches Wörterbuch, 1986,
Seite 783)
Zur Bezeichnung Korrektur findet
man auch: „Eine Korrektur (lat. correc-
tura – „das Auszubessernde“) ist allge-
mein eine nachträgliche Veränderung
eines Objekts, die nur einen vergleichs-
weise kleinen Teil betrifft, und als ver-
bessernde Maßnahme dient.“ (Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Korrektur)Fazit: Die Bezeichnung Korrektur soll-
te nicht als Synonym für Korrektion ver-
wendet werden, sondern ausschließlich
in Fällen, bei denen ein Zustand verän-
dert wurde, wofür es außer in der Medi-
zin und bei Texten viele Beispiele gibt
(etwa in der Geographie: Korrektur von
Grenzen zwischen Ländern). Bei einer
Korrektion erfolgt lediglich ein Aus-
gleich, aber keine Korrektur, denn der
ursprüngliche Zustand bleibt unverän-
dert bestehen: Eine Brille ändert nichts
an der Fehlsichtigkeit, eine Prothese
nichts am Zustand des Körpers.
Abschließender Hinweis für Clavus
Vistix – Gegenüber sprachgewandten
Kundinnen oder Kunden sollte der ent-
sprechende Satz besser lauten: „Bitte
melden Sie sich sofort, wenn Sie Proble-
me haben oder sich mit der Korrektion
nicht wohl fühlen.” Sprachlich (und sach-
lich) richtig ist jedoch sein letzter Satz:
Man muss bereit sein, für die nötigen Kor-
rekturen der Korrektion geradezustehen.
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Goersch