Großer Vergleich der internationalen Studienlage

Was ist dran am Myopie-Hype?

Myopie ist in aller Munde – aber ist sie damit auch gleich in jedem Auge? Beachtet man die Flut an Flyern und Prospekten im Briefkasten, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit von einer europaweiten Myopie-Pandemie auszugehen. Die DOZ macht den Faktencheck: Stützt die Studienlage den Myopie-Hype? Und welche optische Korrektion ist die beste?
Kind Myopie
© Adobe Stock / amixstudio

Erstveröffentlichung in der DOZ 07|23

Wir beginnen die Suche nach den Antworten auf der Website des Internationalen Myopie-Instituts. Die Antwort auf die Frage, warum Myopie in aller Munde ist, findet sich in der Studie von Brian Holden et al., in der die globale Prävalenz der Myopie im Jahr 2050 geschätzt wird. Dazu wurden 145 Studien von 1995 bis 2015 mit Angaben zur Myopiehäufigkeit verschiedener Länder analysiert (Tabelle 1). [1] 

Am Beispiel von Daten diverser europäischer Studien lässt sich die hinter den Vorhersagen liegende Logik nachvollziehen. Im European Eye Epidemiology (E3) Consortium wurde die aktuelle Myopieprävalenz einzelner Geburtsjahrgänge verglichen. Jüngere Geburtsjahrgänge zeigten dabei eine deutlich höhere Myopieprävalenz (siehe Abb. 1). So waren zum Beispiel 17 Prozent der zwischen 1930 und 1939 geborenen Europäer im Alter von 60 bis 64 myop. Als der zwischen 1950 und 1959 geborene Jahrgang zwischen 60 und 64 Jahre alt war, waren circa 29 Prozent der Personen myop. Nur ein Teil der Ergebnisse konnte mit der höheren Bildung der jüngeren Jahrgänge erklärt werden. Allein durch das Altern der Generationen ergibt sich in Zukunft also eine höhere Myopieprävalenz. [2] 

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