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EDITORIAL

DOZ

04 | 2016

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Überlebens- oder

Wachstumsstrategien

Schreiben Sie uns

Ihre Meinung!

zischler@doz-verlag.de

Wieviel des Umsatzes in Ihrem Augenoptikfachgeschäft machen

Sie mit Kontaktlinsen? Falls es um die 20 Prozent oder gar mehr

sind, gratuliere ich Ihnen. Falls darunter, dann sollten Sie

darüber nachdenken, ob Sie sich weiterhin mit dem kleinen

unsichtbaren Ding beschäftigen wollen. Warum? Alles, was

unter 20 Prozent liegt, ist betriebswirtschaftlich und strate-

gisch beurteilt nicht von Bedeutung und hat keine wirkliche

Priorität in Ihrem Geschäftsalltag. Machen Sie lieber das,

worin Sie gut sind, woran Sie Spaß haben, womit Sie nicht

nur überleben, sondern auch wachsen können. Ganz nach dem

Credo „weniger ist oft mehr“.

Das scheint Ihnen nun vielleicht eine extreme Meinung zu sein.

In meiner Tätigkeit als Unternehmensberater stelle ich immer wieder

fest, dass sich Augenoptikfachgeschäfte zu stark verzetteln. Man versucht,

sich gleichzeitig in verschiedenen Bereichen erfolgreich zu etablieren und

möglichst zum 360-Grad-Anbieter zu werden. Was dabei oft herauskommt

ist ein Gemischtwarenladen ohne klare Positionierung. Speziell die Kontakt-

linse benötigt aber mehr als nur ein bisschen Aufmerksamkeit Ihrerseits.

Die wirklich erfolgreichen Augenoptiker oder Optometristen investieren

viel Hirnschmalz, Energie und Engagement, um mit der Kontaktlinse zu

wachsen. Dies beginnt mit der fachlichen Kompetenz, geht über einen

zeitgemäßen Gerätepark bis hin zu einem kundenfreundlichen Service- und

Dienstleistungsangebot. Ganz zu schweigen vom Marketing und der Wahl

der richtigen Industriepartner. Vor allem die beiden letztgenannten Punkte

sind absolut matchentscheidend. Industriepartner müssen heute mehr als

nur Lieferanten von Produkten sein. Sie müssen Konzepte und Strategien

liefern, die Ihnen das Leben (und das Ihrer Kunden) erleichtern, Ihre Kom-

petenz verbessern und die Wirtschaftlichkeit der Kontaktlinse sicherstellen.

Ich hoffe, Sie nutzen diese Konzepte. Ihre erfolgreichen Berufskollegen tun

dies nämlich. Darum überleben sie nicht nur, sondern wachsen auch.

Der Industrie den „Schwarzen Peter“ zuzuschieben und über die Verfügbar-

keit derer Produkte im Internet zu schimpfen, nützt herzlich wenig. Oft

ist es auch eine Entschuldigung, die eigenen Versäumnisse zu recht-

fertigen.

Es gibt Wachstumschancen – packen Sie sie!

Anpackende Grüße

Marcel Zischler