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DOZ
04 | 2014
Liebe Leserinnen und liebe Leser,
die Auswahl ist riesig – Brillengläser
gibt es viele und sehr unterschiedliche:
Heutzutage beschäftigt die Industrie, den
Augenoptiker und den Endkunden nicht
mehr allein die Frage „Kunststoff oder
Glas?“, sondern die Wahl aus einem breit
gefächerten Angebot echter Hightech-
Produkte.
Die wesentlichen Gläsergruppen sind
rasch benannt: Einstärkengläser, Bifokal-
und Trifokalgläser, Brillengläser für den
Arbeitsplatz und Gleitsichtgläser.
Ebenfalls wichtig ist die Wahl des Ma-
terials: Kunststoffgläser sind leicht und
relativ bruchsicher. Silikatgläser sind hart,
kratzfest und vergleichsweise schwer auf
der Nase. Sie taugen nicht für randlose
bzw. Nylorbrillen. Polycarbonat-Gläser
gelten als bruchfest, leicht und als zuver-
lässiger Schutz vor UV-Strahlung. Unter
den Veredelungen kann der Kunde zwi-
schen Entspiegelungen in unterschied-
lichen Graden, einer Hartschicht, Clean
Coat, Lotusbeschichtung sowie einem
Schutz vor UV- und Blaulicht und außer-
dem zwischen unterschiedlichen Tönun-
gen wählen.
Wie bringt der Augenoptiker nun sei-
nen Kunden an das passende Brillenglas?
Er muss beraten und dieses möglichst in-
dividuell. Die umfassende Anamnese, die
die Sehbedürfnisse des Kunden mit ein-
bezieht, ist der Boden, auf dem eine gute
Beratung gedeihen kann. Immer indivi-
dualisierbarere Produkte erfordern auch
eine immer individuellere Beratung; diese
wiederum erhöht für den Augenoptiker
die Chance auf Kundenbindung und da-
mit auf Umsatzsteigerung. Hinzu kommt,
dass stationäre Augenoptiker mit guter
Beratung gegenüber den Online-Händ-
lern punkten und technisch ausgeschöpf-
te Produkte, wie unsere Hightech-Brillen-
gläser, zu Marken reifen können. Marken
wiederum bieten die Möglichkeit der
Identifikation des Kunden mit dem Pro-
dukt und eröffnen dem Augenoptiker da-
mit ein weiteres Feld im Bereich der PR.
Das Thema Brillengläser hat die Re-
daktion auch bei ihrem Besuch der mido
in Mailand beschäftigt. Bekanntermaßen
steht die Messe vor allem für Brillen-
mode, Beiträge hierzu erwarten Sie auf
den folgenden Seiten. Dennoch wollten
wir auch wissen, wie sich die Glasherstel-
ler in Mailand so „schlagen“.
Unser Eindruck: Die bekannten Player
aus dem deutschsprachigen Raum waren
vertreten, die europäischen und nicht-
deutschsprachigen Glashersteller eben-
falls, allerdings in geringerer Anzahl. Zu
sehen waren außerdem Messestände
asiatischer Glashersteller, an denen sich
die Besucher drängten. Diese Situation
bestätigte, was die Branche längst weiß:
Die technische Entwicklung des Brillen-
glases scheint ausgeschöpft; der Markt
von günstig bis teuer aufgeteilt. Unbeant-
wortet bleiben allerdings die Fragen:
Werden die Glashersteller künftig stärker
das mittlere Preissegment als Marktlücke
entdecken? Kann sich das Brillenglas
überhaupt noch weiter entwickeln, wenn
technisch alles erreicht scheint? Wird es
stattdessen zur Marke werden und Bril-
lenglas-Marken irgendwann als hipp,
bzw. out gelten?
Liebe Leserinnen und liebe Leser, die
Redaktion kann an dieser Stelle nur spe-
kulieren.
Wir freuen uns auf Ihre Meinungen
und wünschen Ihnen eine angenehme
Lektüre…
Ihre
EDITORIAL
Judith Kern
DOZ Chefredakteurin
Schreiben Sie uns Ihre Meinung!
Brillengläser –
so einzigartig wie Sie
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