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DOZ
12 | 2013
Klar kannte ich ihn zwischen den Pfosten.
Den Titanen, das Ausnahmetalent. Dass
er mit seinem Vortrag auf dem jüngsten
Spectaris Trendforum im novemberlichen
Berlin überzeugen könnte, darauf hätte
ich allerdings nicht gewettet.
Oliver Kahn hat eine beachtliche Ent-
wicklung hingelegt und geschafft, was
manchem Promi verwehrt ist: Er hat nach
seiner Fußballkarriere einen Weg einge-
schlagen, der nicht von Skandalen geprägt
wird – wie beim Gegenbeispiel Boris
Becker – sondern startete eine neue sinn-
volle Laufbahn. Weg von einer Erfolgs-
bilanz, bei der einem schwindlig werden
kann. Aus „Titan“ wurde „Titaneon Media
AG“, denn heute ist Oliver Kahn ein er-
folgreicher Geschäftsmann. Besonders
sympathisch: Er hat 2011 eine eigene
Stiftung ins Leben gerufen, die mit einem
selbstentwickelten Programm „du packst
es“ die Eigenmotivation von Jugendli-
chen stärken will.
Es sind solche vermeintlich branchen-
fremden Themen, die dem Trendforum
nicht nur Fans bescheren, sondern auch
zur Kritik beitragen: Was hat das alles mit
Augenoptik zu tun? Fragen manche, die
sich lieber mit Strahlengängen und dem
letzten zu korrigierendem µ auseinander-
setzen. Aber es geht auch in der Augen-
optik ums Verkaufen und damit zwangs-
läufig um Softskills, Emotionen und Psy-
chologie.
Die eigene Ambition bringt erfolgrei-
che Talente wie Kahn dazu, die Orientie-
rung zu bewahren. Und immer wieder auf-
zustehen, auch wenn bei Bayern München
Mal etwas schief gelaufen war. Darüber
berichtete er ausführlich. Dazu gehört,
offen mit Vertrauten über Probleme zu
sprechen. Was für Kahn selbstverständ-
lich war, ist für andere eine unüberwind-
liche Hürde. „Sie meinen Dauerstress
und Extrembelastungen seien selbstver-
ständliche unabdingbare Begleiterschei-
nungen“ für eine Karriere, schreiben die
Beraterinnen Dorothea Assig und Doro-
thee Echter in ihrem Buch („Ambition“),
in dem Oliver Kahn übrigens erwähnt
wird. Er hat auf dem Zenit seiner Karriere
die „Denkweise“ geändert und sich zu-
rückbesonnen auf das, was Bestand hat.
Was hat Bestand? Dazu gehört unsere
persönliche Ambition, die unser Leben
wie ein roter Faden durchzieht – sagen
wir, es ist das, was uns antreibt. Bei mir
persönlich ist es das Schreiben und die
Faszination der Menschen, die ich in mei-
nem wechselvollen Beruf seit 26 Jahren
treffe. Und was treibt Sie an? Sicher Ihren
Betrieb nachhaltig zu führen oder als Mit-
arbeiter positiv mitzugestalten. Im Sinne
der Erhaltung des Geschäftes, der Ver-
besserung von Umsatzchancen sind aber
Zusatz- und Mehrverkäufe nicht wegzu-
denken. Und da sind wir wieder mitten-
drin in der Augenoptik!
Neben Kahn (und dem Vortrag von
Roland-Berger-Partner Björn Bloching,
siehe Seite 14) hatten Aussagen aus der
Marktforschung (Elke Dobisch, München)
das Format, das Forumsauditorium dies-
bezüglich wachzurütteln: 1.025 Endver-
braucher waren befragt worden, ob ihnen
bei ihrem letzten Brillenkauf eine Brille
mit anderer Funktion, eine Sonnen- oder
Zweitbrille oder Kontaktlinsen angebo-
ten worden sind. Nur gut ein Viertel erin-
nert sich an solche Angebote, während
64 Prozent dies verneinen. Gut die Hälfte
der Brillenkäufer äußert aber grundsätz-
liches Interesse an zusätzlichen Angebo-
ten! Eine Befragung von Augenoptikern
ergab dem gegenüber, dass nur in rund
60 Prozent der Fälle den Kunden zusätzli-
che Angebote gemacht werden. Zusatz-
empfehlungen sind also noch längst nicht
Routine.
Liebe Leser, da ist mehr drin! Sei es
die perfekte Lösung für den Sport, am Ar-
beitsplatz, oder eine einfache Lesebrille
für Bücherwürmer am Bett…
Besinnliche Weihnachtstage und ein
gutes, glückliches neues Jahr wünsche
ich Ihnen und bedanke mich für die Treue
unserer Leser und Anzeigenkunden!
EDITORIAL
Christine Höckmann
DOZ Chefredakteurin
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Ambition, Zusatzverkauf
und mehr
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