Zeiss investiert 300 Millionen Euro in Jena

Dr. Albrecht Schröter, Dr. Michael Kaschke und Wolfgang Tiefensee
Dr. Albrecht Schröter, Oberbürgermeister Stadt Jena, Dr. Michael Kaschke, Vorstandsvorsitzender der Zeiss AG und Wolfgang Tiefensee, Thüringer Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft (v.l.n.r.) bei der Vorstellung der Investitionen für den Zeiss-Standort Jena.
© Jürgen Scheere/Zeiss

[Update: 20.10.2017, 09:00 Uhr]

Carl Zeiss will an seinem Standort in Wetzlar massiv Stellen streichen. Das bestätigte Unternehmenssprecher Joachim Kuss gegenüber der hessenschau.de. Es gehe darum, „den Standort überlebensfähig zu machen“, sagte Kuss. Am 18. Oktober informierte das Unternehmen seine Mitarbeiter.  

Zeiss beschäftigt in Wetzlar mehr als 500 Mitarbeiter für die Unternehmensbereiche Sports Optics und Semiconductor Manufacturing Technology. Von den Kürzungen sei nur die Sparte Sports Optics betroffen. Mehr als 300 Mitarbeiter stellen dort unter anderem Zielfernrohre und Ferngläser her. „80 Plätze sollen an den Standort Oberkochen in Baden-Württemberg umziehen, 140 sollen wegfallen“, erklärte Kuss. Angaben zum genauen Zeitpunkt des Stellenabbaus wurden nicht genannt.  


Der baden-württembergische Optik- und Elektronikkonzern Carl Zeiss investiert an seinem Gründungsort Jena mehr als 300 Millionen Euro. Das Projekt soll laut Mitteilung bis zum Jahr 2023 umgesetzt werden.

„Als weltweiter Technologieführer geht es uns bei unseren Investitionen darum, die vorhandenen Potenziale in unseren Wachstumsmärkten zu nutzen“, erläutert Prof. Dr. Michael Kaschke, Vorsitzender des Konzernvorstands der Carl Zeiss AG. „Dazu brauchen wir eine noch stärkere Präsenz und eine noch bessere Vernetzung an den Innovationshotspots.“

Hightech-Komplex für Jena

Jena ist mit insgesamt 2.000 Mitarbeitern bereits heute der weltweit zweitgrößte Zeiss-Standort. Nun will das Unternehmen auf dem zu erwerbenden, 80.000 Quadratmeter großen Gelände, einen integrierten Hightech-Komplex errichten. Bis zur Mitte der nächsten Dekade soll der Unternehmensbereich in Jena auf circa 2.500 Mitarbeiter anwachsen.

Die Bauarbeiten auf dem Areal sollen nach den dazugehörigen Baurechts- und Anhörungsverfahren im Jahr 2019 beginnen und Ende 2023 weitestgehend abgeschlossen sein. Über das tatsächliche Aussehen des Gebäudeensembles und wie die denkmalgeschützten Gebäude auf dem Areal integriert werden, soll ein geschlossener Architekturwettbewerb bis Frühjahr 2018 entscheiden.