EssilorLuxottica: Umsätze im ersten Quartal stark rückläufig

Brille von Ray Ban
Bei der Jahreshauptversammlung der „Ray Ban“-Mutter EssilorLuxottica wurden die Zahlen von 2019 und dem ersten Quartal 2020 vorgestellt.
© EssilorLuxottica

Am 25. Juni hat EssilorLuxottica seine Jahreshauptversammlung hinter verschlossenen Türen am Hauptsitz des Unternehmens in Paris abgehalten. Neben den Zahlen von 2019 wurde hierbei auch das Ergebnis des ersten Quartals 2020 vorgestellt. Dabei wurde deutlich, dass die Corona-Pandemie selbst am Branchenriesen nicht spurlos vorbeigegangen ist. Konnte im Geschäftsjahr 2019 noch ein Jahresumsatzumsatz von 17,4 Milliarden Euro erzielt werden und damit ein Plus im Vergleich zu 2018 von 1,94 Milliarden Euro (4,4 %), sprechen die Zahlen für das erste Quartal des laufenden Jahres eine andere Sprache. Ein Minus von 10,4 Prozent entspricht einem Rückgang von 4,22 Milliarden Euro auf 3,78 Milliarden. Aufgrund dieser Zahlen und den noch immer spürbaren Nachwirkungen der Corona-Pandemie, wurde daraufhin vom Verwaltungsrat beschlossen, die Dividendenzahlungen auszusetzten. Allerdings könnte bei einer „soliden Erholung“ noch eine „spezielle Dividendenzahlung“ vor Ende 2020 vorgeschlagen werden.

Bilanz Essilor 2019

Bei der (Wieder-)Belebung des Geschäfts soll unter anderem das Mitte Juni eingeführte erste wirkliche gemeinsame Produkt aus dem Hause EssilorLuxottica helfen: Ray-Ban-Fassungen mit Essilor-Korrektionsgläsern. Außerdem soll die weitere Digitalisierung des Angebots für neuen Schwung sorgen. Von der Automatisierung in den Werken über „bahnbrechende“ Linsenherstellungsprozesse bis hin zu digitalen Bildschirmen und der Beschleunigung der Online-Plattformen ist hier die Rede. Ein weiterer Eckpfeiler soll auch die Übernahme der GrandVision Gruppe werden, die allerdings aktuell durch die angemeldeten Bedenken der EU-Kommission zumindest verzögert ist (die DOZ berichtete).

Auch das Thema Nachhaltigkeit rückt EssilorLuxottica den Angaben zufolge weiter in den Fokus. So habe man Fortschritte bei der Wasserreduktion und dem Energieverbrauch gemacht und verstärke den Fokus auf Klimaschutzprogramme. So wird unter anderem das Essilor-Werk in Braunschweig komplett mit Ökostrom betrieben.

100-Millionen-Euro-Fond und Notfallplan

In der ersten Hälfte dieses Jahres reagierte EssilorLuxoittica auf die Covid19-Pandemie. Dabei wurden die Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen in den Fabriken, Geschäften und Büros verstärkt, außerdem ein 100-Millionen-Euro Fond eingeführt und ein Notfallplan erarbeitet, um den am stärksten gefährdeten Mitarbeitern und deren Familien zu helfen. Zudem spendetet das Unternehmen über zwei Millionen Einheiten persönlicher Schutzausrüstung inklusive Schutzbrillen und Gesichtsmasken an Krankenhäuser, öffentliche Einrichtungen, Mitarbeiter und Partner unter anderem in Italien, Frankreich, Deutschland oder Spanien. Durch die schrittweisen Lockerungen in den einzelnen Ländern und Regionen, hat das Unternehmen mittlerweile alle Fabriken und auch die meisten seiner Geschäfte wiedereröffnet und erst Anzeichen einer Erholung festgestellt.

Im Zuge der Hauptversammlung wurden auch wichtige Personalentscheidungen abgesegnet. Paul du Saillant, CEO von Essilor International, wurden als Director von EssilorLuxottica bestätigt und tritt damit die Nachfolge von Laurent Vacherot an, der zu Jahresbeginn in den Ruhestand gegangen ist.

„Wir möchten uns bei allen Aktionären für die Unterstützung unserer Bemühungen um eine bestmögliche Führung bedanken. Wir konzentrieren uns heute auf zwei Dinge: Wir treiben unser Geschäft weiterhin mit den erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen für unsere Mitarbeiter und Kunden voran, beschleunigen unsere Genesung und ergreifen neue Möglichkeiten. Ich bin stolz auf die Entscheidungen, die wir getroffen haben, und auf die Art und Weise, wie unser Management und unserer Teams unserer Strategie umgesetzt haben. Angesichts der Widrigkeiten haben wir gezeigt, woraus wir wirklich gemacht sind“, resümierte Leonardo Del Vecchio, Executive Chairman von EssilorLuxottica.