Gemischte Bilanz bei Fielmann

Fielmann-Filiale in Verona
Großfilialist Fielmann veröffentlichte jüngst seinen Zwischenbericht für das erste Halbjahr 2018.
© Fielmann

In Summe 16 neue Filialen eröffnet und dennoch weniger Gewinn gemacht. Der Hamburger Großfilialist Fielmann geht bei genauerer Betrachtung seines jüngst veröffentlichten Zwischenberichts mit einer gemischten Bilanz aus dem ersten Halbjahr dieses Jahres hervor. Die Gründe scheinen unterschiedlich, die Stimmung dennoch zuversichtlich: „Für das Gesamtjahr halten wir unverändert an unserer im Geschäftsbericht 2017 abgegebenen Prognose fest: Das Ergebnis vor Steuern wird auf Vorjahresniveau liegen. Beim Absatz und Konzernumsatz rechnen wir für 2018 mit einem Wachstum wie im Jahr 2017“, gab der Konzern in eben diesem Bericht zum 30. Juni 2018 bekannt.

Zur Erinnerung - im Geschäftsbericht 2017 hieß es: „Darüber hinaus führt auch ein verbesserter Produktmix zu einer Umsatzausweitung. Diese wird im Jahr 2018 leicht über dem Durchschnitt der Vorjahre liegen. Wir erwarten ein Ergebnis vor Steuern auf Vorjahresniveau.“

Bisher jedoch fiel der Vorsteuergewinn der Hamburger mit 116,1 Mio. Euro im ersten Halbjahr dieses Jahres im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr (123,6 Mio. Euro) geringer aus. Der Nachsteuergewinn folgte mit 81,1 Mio. Euro in diesem Jahr und 86,0 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum entsprechend. Von April bis Juni sank er gar auf 37,8 Mio. Euro (2017: 43,8 Mio Euro). Als mögliche Gründe für den Trend wurden im Bericht mehr Ausgaben bei Personal – es wurden 439 Mitarbeiter (2018: 18.301) und 20 Auszubildende (2018: 2.944) eingestellt, für Digitalisierung, Marktauftritt sowie höhere Bevorratung von Fassungen, Sonnenbrillen und Kontaktlinsen genannt. Überdies schlugen Ausgaben für die flächenmäßige Expansion des Unternehmens negativ zu Buche: So erweiterte Fielmann sein Netz um diverse Filialen und verfügte somit am Endes des zweiten Quartals 2018 über insgesamt 727 Niederlassungen (2017: 711).

Umsatz und Absatz gestiegen

Umsatz und Absatz des MDax-Konzerns seien unterdessen gestiegen, so Fielmann. Im zweiten Quartal kletterten der Umsatz um 2,3 Prozent auf 361,6 Mio. Euro (2017: 353.5 Mio. Euro) und über das Halbjahr gesehen auf 711,5 Mio. Euro (2017: 695,4 Mio. Euro). Der Absatz stieg im zweiten Quartal um 3,4 Prozent auf 2,13 Millionen Brillen aus (Vorjahr: 2,06 Millionen Brillen) und im gesamten Halbjahr um 1,0 Prozent auf 4,05 Millionen Brillen (Vorjahr: 4,01 Millionen Brillen). Der Außenumsatz inklusive Mehrwertsteuer erhöhte sich in den ersten sechs Monaten um 1,2 Prozent auf 823,0 Mio. Euro (Vorjahr: 813,0 Mio. Euro) und der Konzernumsatz um 2,3 Prozent auf 711,5 Mio. Euro (Vorjahr: 695,4 Millionen), beziehungsweise währungsbereinigt um 3,4 Prozent. Die angekündigte Umsatzausweitung hat Filemann demnach also erreicht.

Wird sich also auch die Positivprognose für das gesamte Jahr 2018 bestätigen? Skeptiker sehen das nicht: Denn, bringt man die flächenmäßige Expansion des Konzerns in Zusammenhang mit dem genannten Absatz und Umsatz – ein gleichmäßiges Wachstum vorausgesetzt – und legt man diese Werte anschließend auf die zahlenmäßig gestiegenen Niederlassungen um, würde sich im Durchschnitt im Vorjahresvergleich für jede einzelne Filiale ein leichtes Minus ergeben. Mit Blick auf das zweite Halbjahr könnte sich dieser Trend angesichts der Expansionspläne Fielmanns noch verfestigen. Alleine für Italien kalkulieren die Hamburger laut Bilanz im zweiten Halbjahr mit sechs Neueröffnungen.