Blaues Licht soll Krebsrisiko steigern

Screenshot der Website "Environmental Health Perspectives".
Screenshot der Website "Environmental Health Perspectives". Die wissenschaftliche Fachzeitschrift wird vom National Institute of Environmental Health Sciences (NIEHS) veröffentlicht.
© Screenshot: www.ehp.niehs.nih.gov

Künstliches Licht im Blaulichtspektrum (ALAN = artificial light at night), das den nächtlichen Schlaf unterbricht, soll bei Menschen offenbar die Entstehung von Brust- und Prostatakrebs begünstigen. Das ergab die Studie "Evaluating the association between artificial light-at-night exposure and breast and prostate cancer risk in Spain". Die Studie rund um das Forscherteam Garcia-Saenz, Sánchez de Miguel und Espinosa erschien jüngst in der Fachzeitung "Environmental Health Perspectives".

Die Autoren untersuchten die Exposition gegenüber ALAN während des Schlafs und das erhöhte Risiko hormonabhängiger Krebserkrankungen bei Patienten, die nachts nicht arbeiteten. Sie verwendeten blaulichtempfindliche Nachtaufnahmen der Internationalen Raumstation Barcelona und Madrid sowie Fragebögen, die an etwa 4.000 Menschen verschickt wurden, darunter 1.219 Brustkrebs-Patientinnen, 623 Prostatakrebs-Betroffene und eine Kontrollgruppe.

Die Forscher fanden heraus, dass diejenigen, die während des Schlafens einer höheren Dosis künstlichen blauen Lichts ausgesetzt waren, ein eineinhalb Mal höheres Brustkrebs-Risiko und ein doppelt so hohes Prostatakrebs-Risiko aufwiesen.

"Männer, die einer hohen Dosis ALAN in Innenräumen ausgesetzt waren, hatten ein höheres Prostatakrebs-Risiko als diejenigen ohne künstliche Beleuchtung in der Nacht", berichteten die spanischen Wissenschaftler. Outdoor-ALAN im Blaulicht-Spektrum sei positiv mit der Entstehung von Prostatakrebs und in geringerem Maße auch von Brustkrebs verbunden.